Veröffentlichung der Untersuchungsergebnisse

Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche sind auch in unserer Gemeinde Thema. 2017 wurde ein umfassendes Schutzkonzept erarbeitet.

Wir verurteilen jede Form von Gewalt, Machtmissbrauch, Vertuschung und Rechtsbruch

Stellungnahme des Pfarreirates St. Josef Oldenburg zum sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche

Seit dem ersten Missbrauchsgutachten von 2010 kommen in der katholischen Kirche immer mehr Missbrauchsfälle an das Tageslicht; mit Hilfe von Gutachten versuchen die Bistümer sich der Aufarbeitung zu stellen. Die Fälle, die an das Tageslicht kommen und vor allem, welche Konsequenzen daraus nicht gezogen wurden, beschämen, bestürzen und empören uns.
In dem jetzt vorgestellten Münchener Gutachten ist zu lesen, dass die Ausübung sexueller Gewalt vor allem auch Missbrauch von Macht ist. Dieser systemische Machtmissbrauch im Kontext der katholischen Kirche werde durch den hierarchisch-autoritären Klerikalismus und der damit fehlenden Gewaltenteilung begünstigt.
Wir verurteilen jede Form von Gewalt, Machtmissbrauch, Vertuschung und Rechtsbruch, die von Mitarbeitern der Kirchen begangen wurden oder begangen werden.
Wie fordern eine ehrliche und gerechte Aufarbeitung allen Unrechts und Beseitigung aller Strukturen, die dazu beigetragen haben, dass Unrecht geschehen konnte.
Es müssen neue Strukturen jenseits des autoritären Klerikalismus geschaffen werden, die sexuelle und geistliche Gewaltausübung unmöglich macht und mit Hilfe von Transparenz Fehlentscheidungen vorbeugt.
Wir setzen uns für eine gerechte und glaubwürdige Kirche ein, die für alle Menschen ein friedlicher Ort ist, in dem sie ihren Glauben leben und Kraft für ihr Leben daraus schöpfen können.

Alle Mitglieder des Pfarreirats, Oldenburg im Februar 2022

Bistum Münster

„Macht und sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche – Betroffene, Beschuldigte und Vertuscher im Bistum Münster seit 1945“. Das Gutachten der Universität Münster zum Thema sexueller Missbrauch im Bistum Münster ist jetzt als Buch gedruckt worden und liegt zur Einsichtnahme während der Öffnungszeiten im Pfarrbüro aus.

2022

Das Forscherteam hat seine Studienergebnisse am 13. Juni 2022 der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie stehen auf der Website der Westfälischen Wilhelms-Universität zum Download bereit. 

Die eigentlich frohmachende Botschaft Jesu ist völlig verdunkelt

Predigt von Pfarrer C. Sibbel, gehalten zum 5. Sonntag im Jahreskreis

„Es ist für jemand nicht Betroffenen kaum vorstellbar, welche starken Folgen diese brutalen Taten für die Opfer nach sich gezogen haben. Auch ich habe mich lange Zeit damit schwergetan und es nicht richtig verstanden … [erst nach] so manchem vorsichtigen Gespräch konnte ich nach und nach begreifen“

„Dies darf natürlich nie wieder passieren und die Opfer müssen Anerkennung – auch finanzielle Anerkennung – finden. Wer in verantwortlicher Position gewesen ist, muss für seine Taten oder Unterlassungen Verantwortung übernehmen und geradestehen– auch wenn er Bischof oder Papst ist oder war.“

„Der Synodale Weg, der an diesem Wochenende getagt und erste Ergebnisse zustande gebracht hat, kann hoffentlich neue Richtungen für die Zukunft finden, damit unsere Kirche wieder mehr für die Menschen da sein kann. Klerikalismus, Selbstüberschätzung und Selbsterhöhung müssen verschwinden und dem einfachen Dienst an den Menschen Platz machen.“

„Aber alles „hätte, wäre, könnte“ hilft nicht, schon gar nicht den Opfern. Es muss jetzt darum gehen, ihre Belange ganz klar in den Blick zu nehmen und weitere Taten zu verhindern“

Die eigentlich frohmachende Botschaft Jesu ist völlig verdunkelt – die ganze Predigt hier als PDF

Das himmlische Leben hier auf dieser Erde hält sich immer noch in sehr bescheidenen Grenzen

Predigt von Pastoralreferentin Susanne Duesmann, gehalten zum 3. Sonntag im Jahreskreis

„Vor allem aber darf der christliche Erlösungsglaube nicht dazu führen, sich von der Welt zurückzuziehen, um nur noch das eigene, kleine, private spirituelle Glück zu suchen. So hat es Jesus selbst nicht getan. Er stand vielmehr mitten im Leben und vor allem solidarisch bei den Frauen, Männern und Kindern, die von anderen verachtet und gesellschaftlich oder religiös diskriminiert wurden.“

„Es ist an unserer Kirche, nicht erst seit der jüngsten Veröffentlichung des Münchner Missbrauchsgutachtens endlich tatsächlichen Aufklärungswillen, die Übernahme von Verantwortung unter Beweis zu stellen und ihren Blick radikal auf die Opfer zu fokussieren. Es wird nicht ausbleiben, dass sich diese Kirche auch durch externe Impulse und Aufarbeitungen reformieren muss“

Das himmlische Leben hier auf dieser Erde hält sich immer noch in sehr bescheidenen Grenzen – die ganze Predigt hier als PDF

Schutzkonzept der Gemeinde St. Josef

Kinder und Jugendliche in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen, ist grundlegendes Anliegen der Kirche.

Weil wir davon überzeugt sind, dass jeder einzelne Mensch als Geschöpf und Abbild Gottes eine unantastbare Würde besitzt, müssen Angebote und Einrichtungen auch in unserer Kirchengemeinde St.Josef dies selbstverständlich widerspiegeln und sich durch eine Kultur der Achtsamkeit, des Respekts und der Wertschätzung auszeichnen. Die pastorale Arbeit mit Mädchen und Jungen sowie Jugendlichen ist im hohen Maße Beziehungsarbeit und hat von ihrem Selbstverständnis her den Anspruch, Kindern und Jugendlichen einen sicheren und geschützten Raum zur Entfaltung zu bieten.

Mit unserem Schutzkonzept, das dem Pfarreirat und dem Kirchenausschuss zur Verabschiedung vorgelegt worden ist, festigen wir die strukturelle Basis für eine verstärkte Kultur der Achtsamkeit in unserer Kirchengemeinde. Für die praktische Umsetzung ist es entscheidend, dass alle Beteiligten gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die hier dargestellten Grundsätze und Handlungsweisen im Bewusstsein aller verankert und im Alltag gelebt und realisiert werden.

Alle Mitglieder der Kirchengemeinde haben die Möglichkeit, Ideen, Kritik und Anregungen an die Präventionsfachkräfte und den Pfarreirat weiterzugeben.

Alle vier Jahre überdenkt ein durch den Pfarreirat berufener Arbeitskreis Prävention das Institutionelle Schutzkonzept, initiiert eine aktuelle, gegebenenfalls an neue Situationen angepasste Modifizierung des Konzeptes. Darüber hinaus wird das Schutzkonzept bei einem Vorfall sexualisierter Gewalt oder bei strukturellen Wandlungen in der Pfarrei durch die Präventionsfachkräfte und den Pfarreirat überprüft und möglicherweise angeglichen.

Alle haupt-und ehrenamtlich Tätigen der Pfarrgemeinde St. Josef verpflichten sich, regelmäßig an Präventionsschulung teilzunehmen. Die Schulungen werden von den Referentinnen und Referenten der Katholischen Freiwilligendienste im Oldenburger Land durchgeführt.

Institutionelles Schutzkonzept (PDF 2,6 MB)

Ansprechpersonen

Für Betroffene

anonymmissbrauchmelden.de

www.hilfe-portal-missbrauch.de

Ansprechprsonen innerhalb der Gemeinde:

Pfarrer Christoph Sibbel
Tel. 0441 9490527
oder
Angela Martin, Küsterin
Tel. 0152 54273544

Katholische Pfarrgemeinde St. Josef
Bauordenstraße 70, 26133 Oldenburg

Ansprechpartner außerhalb der Gemeinde

Unabhängige Ansprechpersonen bei Verdacht auf
sexuellen Missbrauchs im Bistum Münster:
Bernadette Böcker-Kock
Tel. 0151 63404738
boeckerkock [et] gmail.com
oder
Bardo Schaffner
Tel. 0151 43816695
bardo.schaffner [et] t-online.de

weitere Kontaktdaten sind ab Seite 17 im Schutzkonzept zu finden

Was tun bei Verdacht auf sexuelle Übergriffe?