Weißrusslandhilfe

Die Katholische Kirchengemeinde St. Josef Oldenburg Bümmerstede und der Malteser Hilfsdienst Sandkrug mit gemeinsamen Projekten in Slonim und Voronova

Werkstätten für behinderte Waisen

Ein besonderes Anliegen der Caritas und des Sozialen Zentrums in Slonim ist die Betreuung und Förderung der behinderten Waisen und Sozialwaisen. Diesen jungen Menschen wird in Weißrussland wenig Aufmerksamkeit und Zuwendung geschenkt. In aller Regel können Behinderte weder Kindergarten noch Schule besuchen. Eine Therapie ist, da Einrichtungen fehlen, kaum möglich. Vielfach werden die jungen Behinderten in einem Heim untergebracht. Hier sind behinderte Menschen, die nicht therapiert werden können und deren Pflege zu Hause nicht möglich ist, ebenso untergebracht, wie Alkoholiker neben Drogenabhängigen und Kranken, denen die Versorgung im Krankenhaus verweigert wird. Eine wie auch immer gestaltete Therapie oder Förderung findet nicht statt. Verständlich, dass verantwortungsbewusste Menschen sich um eine Verbesserung der Situation bemühen. Die wirtschaftliche Lage des Landes lässt grundlegende Lösungen dieser Misere nicht zu.
In den letzten Jahren richteten die Sandkruger Malteser in Slonim zwei Werkstätten für behinderte Waisen ein. Insgesamt dreißig Behinderte arbeiten in einer Textil- und in einer Tischlerwerkstatt. Ein erster Erfolg, der den Beteiligten der Gemeindecaritas Slonim, dem Sozialen Zentrum und den Maltesern zu danken ist.

Chronik

2000: Erster Besuch der Sandkruger Malteser in der Kirchengemeinde Caritas Voronova
2001: April erster Transport nach Voronova
2002:Einhundert Waisenkinder erhalten neue Bekleidung und Schuhe. Schlafsäcke und Luftmatratzen für ein Ferien-Kinder-Lager
2003: Einrichtung der Sozialküche für Waisen und Sozialwaisen in Voronova
2003: Bischof Dziemianko bittet die Sandkruger Malteser um Unterstützung der Caritas Slonim
2004: Erster Transport nach Slonim, Voronova wird weiter unterstützt. Das Staatliche Soziale Zentrum Slonim bittet über die Caritas um Unterstützung
2006: Einrichtung einer Schneiderei und Tischlerei in Slonim für Waisen und Sozialwaisen, je 15 Ausbildungsplätze
2007: 15. Transport nach Weißrussland und Einrichtung der „Mobilen häuslichen Versorgung“ in Slonim. Unterstützung der Caritas im Bistum Grodno bei der
Renovierung des Ferienkinderheimes in Nieciecz. Unterstützung der Caritas Voronova bei der Renovierung der Schlaf- und Wohnräume des Waisenhauses in Voronova.
2008: Einrichtung einer Gemüsegärtnerei für die Ausbildung und Förderung von Behinderten in Voronova

Weitere regelmäßige Unterstützung der Caritas in Voronova und Slonim, mit zwei Transporten jährlich.

Wenn sie unterstützen möchten oder Fragen haben:
Malteser Hilfsdienst Sandkrug, 04481/93580
Pfarrgemeinde St. Josef, 0441/41235
Auslandsbeauftragter, 04481/7564
Konto: Malteser Hilfsdienst e. V. Sandkrug
Landessparkasse zu Oldenburg Blz 280 501 00
Konto Nr. 333955
Stichwort „Mobile häusliche Versorgung“ Slonim und Voronova

Kindergarten für behinderte Kinder in Voronova

 

Krankheiten, durch einseitige Ernährung oder extremen Alkoholgenuss hervorgerufen, sind häufig. Behinderte oder in der Entwicklung gestörte Kinder keine Seltenheit. Die sozialen Systeme des Landes sind auf die Therapie, Pflege und Förderung der Behinderten wenig eingestellt. Eine geringe finanzielle Ausstattung, verbunden mit fehlender Kompetenz und Erfahrung, verstärken die Misere. In Voronova richtete das Soziale Zentrum in Zusammenarbeit mit der örtlichen Caritas und den Sandkruger Maltesern einen Kindergarten für mehrfach behinderte Kinder ein. Bis zum 18. Lebensjahr dürfen die behinderten Kinder hier Zuwendung und fachgerechte Betreuung genießen. Ein umfangreiches Therapieprogramm sichert ein würdiges Leben und unter den gegebenen Umständen gute Lebenschancen.
Bitten um Unterbringung und Therapie, werden aus einem Umkreis von mehr als einhundert Kilometer an den Kindergarten herangetragen. Nach dem 18. Lebensjahr müssen die Behinderten die Einrichtung verlassen und werden im Regelfall in einem Heim ohne jede Förderung und Therapie untergebracht. Inzwischen wird in Voronova eine Gemüsegärtnerei eingerichtet, um den Behinderten nach dem achtzehnten Lebensjahr, einen Platz für weitere Förderung und Therapie zu sichern.

„Küche für die Armen Kinder“ in Voronova

Kinder am Rande der Gesellschaft, von den Eltern verlassen, von den Behörden häufig als störend empfunden, leiden Not. Aber auch die kinderreichen Familien leben häufig am Existenzminimum. Die schlechte wirtschaftliche Lage der Eltern, extremer Alkoholgenuss und damit einhergehend, völlige Gleichgültigkeit der Eltern gegenüber ihren Kindern, führt sehr schnell zur Verwahrlosung und schweren gesundheitlichen Mängeln. Die Ordensschwestern der Caritas in Slonim und Voronova bemühen sich mit großer Hingabe um diese Kinder.
In Voronova wurde die „Küche für die armen Kinder“ eingerichtet. Täglich werden hier 35 Waisen mit mindestens einer warmen Mahlzeit versorgt. Neben der Verpflegung hat die Erziehung der Kinder einen hohen Stellenwert. Tischsitten werden mit den täglichen Mahlzeiten eingeübt. Die Kinder werden zur persönlichen Hygiene, wie Händewaschen und Duschen regelmäßig angehalten. Daneben vermitteln die Ordensschwestern durch Beispiel und Unterricht die grundsätzlichen christlichen Wertvorstellungen. Diesen Kindern wird so eine gute Chance für den Start ins Leben ermöglicht.

„Mobile häusliche Versorgung“ in Slonim

Gesicherte ausreichende Ernährung, zweckmäßige warme Bekleidung, eine Unterkunft, die Schutz vor den Unbilden der Witterung gewährt, ist die Grundvoraussetzung eines geordneten Lebens. Alte pflegebedürftige Menschen, kinderreiche Familien und Menschen, die auf Grund körperlicher oder geistiger Behinderung am Rande der Gesellschaft leben, leiden in Weißrussland existenzielle Not. Einkommen und Renten von etwa 50,- Euro monatlich, häufig auch weniger, reichen nicht aus, um die wichtigsten lebensnotwendigen Dinge, wie Bekleidung und Nahrung zu kaufen.

Der eigene Garten ist ein wichtiger Bestandteil in der Sicherung der Ernährung. Um diesen Menschen die Bestellung des Gartens zu ermöglichen, gehört zum Projekt „Mobile häusliche Versorgung“ ein Einachstraktor für die schwere Gartenarbeit.
Die Versorgung der kranken, alten und pflegebedürftigen Menschen wird durch einen behindertengerechten Kleinbus, sowie zwei Kleinwagen des Projektes sichergestellt. Die „Mobile häusliche Versorgung“ erlaubt den älteren Menschen, lange in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben und ein selbst bestimmtes Leben in Würde zu führen. Dieses Projekt ist inzwischen beispielhaft, auch für andere Regionen im Bistum Grodno.