Hier finden Sie die Friedensandacht vom 13.3.2022 inklusiv Gebetsbildchen.

Die Andacht war sehr gut besucht. Einige konnten leider coronabedingt nicht kommen, für sie und auch andere können wir auf diesem Weg eine Möglichkeit des Betens schaffen:
Diese Friedensandacht wurde am Sonntag, den 13. März 2022 in St. Ansgar gehalten. Wer sie gerne zu Hause, in der Kirche oder einem anderen Ort beten und meditieren möchte, ist herzlich
eingeladen.
Gebetsbildchen liegen auch in den Kirchen aus
Beginn: meditative, leise Orgelmusik zum Lied „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“
Gl 823
Lied : gemeinsames Singen des Liedes „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“
Gl 823 1 u. 2
Wir beginnen die Andacht mit dem Kreuzzeichen: im Namen des Vaters….
Einführung: Der Krieg in der Ukraine mit seinen täglich neuen, verstörenden
Bildern: wie in einem schlechten Traum erleben wir das nicht für möglich
gehaltene in einer Schockstarre, die von Entsetzen und Hilflosigkeit
gekennzeichnet ist. Die Zahl der Opfer steigt, die humanitäre Lage ist in den
eingekreisten Gebieten katastrophal. Die Zahl der Flüchtlinge, die in die EU
kommen, wird den Umfang von 2015 /2016 übertreffen.
Täglich leiden und sterben Menschen weltweit, weil kein Friede ist. Unser Herz
möchte verzagen. Doch Jesus hat durch das Beispiel seines Lebens, durch sein
Wort, in seinem Tod und seiner Auferstehung Frieden in die Welt gebracht. Der
wahre Frieden gründet in Gott.
Alle :Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich; nicht einen Frieden
wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und
verzage nicht (Joh 14,27)
Meditative Stille: meditative, leise Orgelmusik zum Lied „Da wohnt ein Sehnen
tief in uns“ Gl 823
Bildmeditation: Bild von Sieger Köder, Ein Reis wird hervorgehen aus dem
Stumpf Isais (Jes 11)
(das Bild steht als Stillleben vor dem Altar, alle Teilnehmerinnen können das Bild von Sieger Köder am Platz mittels des Gebetsbildes betrachten) In einfachster Form bringt der Maler, Sieger Köder, drei Aussagen des Propheten Jesaja (8. Jh.v.Chr.) in ein einziges Bild. „das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, strahlt ein Licht auf“ (Jes 9). Die dunkle Fassung des Bildes erinnert an die Zeit der Unfreiheit und Unterdrückung Israels in Ägypten, aber auch an die dunklen Seiten in unserem Leben und bes. die der Menschen in der Ukraine und anderen Kriegsgebieten. Die Nacht der Verzweiflung weicht dem Licht neuer Hoffnung. Der Lichtstrom kommt von oben, von Gott. Der Christ glaubt: Jesus ist das Licht. Wer ihm folgt, „wird das Licht des Lebens haben“ (Joh 8). Die zweite Aussage des Propheten ist ein Wort des Gerichts: „Bis die Städte verödet sind und unbewohnt, bis das Ackerland zur Wüste geworden ist… Sie werden vernichtet wie bei einer Eiche, von der nur der Stumpf bleibt, wenn man sie fällt“ (Jes 6). Hier wird nicht nur der Tod für alle und alles proklamiert, hier spricht Gott ein unwiderrufliches Gerichtsurteil. Der Maler zeigt dies bestürzend im Bild des toten Baumstumpfs, dessen abgestorbene Arme wie ein Flehruf zum Himmel ragen. Das dritte Wort des Propheten macht wieder Hoffnung: „Doch aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht“ (Jes 11). Aus einem toten Stamm entsteht Leben. Gott schafft und schenkt dieses neue Leben. Israel darf wieder hoffen, alle dürfen hoffen. Mag die Nacht noch so dunkel sein, „das Licht leuchtet in der Finsternis“ (Joh 1). Mag der Tod scheinbar endgültig sein, die Kraft der Rose ist stärker. Sie wächst aus dem Tod, überwindet den Tod. Sie leuchtet in der Mitte des Untergangs. Sie spricht die Sprache der Liebe, hier aber im Bild- spricht sie durch Gott: Du, Mensch, „fürchte dich nicht mehr! Du bist mein. Ich, der Herr, bin dein Gott, dein Befreier. Fürchte dich nicht mehr! Denn ich bin mit dir“ (Jes 43). Die Rose soll dafür ein Zeichen sein: wie teuer du mir bist, wie sehr ich dich liebe. (leicht verändert aus „Die Bilder der Bibel von S. Köder, erschließende und meditative Texte v, Gertrud Widmann Hrsg., 2003, S. 86 Schwabenverlag) Meditative Stille: meditative, leise Orgelmusik zum Lied „Meine Hoffnung und meine Stärke“ GL 365 Die Teilnehmerrinnen dürfen ihre brennende Kerze vor den Altar stellen.
Friedensgebet: gemeinsam beten wir das folgende ökumenische Friedensgebet.
Guter Vater, als dein Volk Israel im Elend lebte, hast du sein Wehklagen gehört,
und du hast dein Volk errettet. Heute erheben wir unsere Stimme zu dir, um
deine Güte zu erflehen. Sieh auf unsere leidgeprüfte Menschheit, besonders die
Menschen in der Ukraine und die vielen Flüchtlinge. Sie sind bedroht und
geknechtet von Krieg und Gewalt.
Höre unser Rufen und sieh unsere Not, unsere Sehnsucht nach Frieden- jetzt.
Jesus Christus, du Friedensfürst, ziehe ein in unsere Herzen.
Du bist in die Welt gekommen, das Böse zu überwinden, welches uns hindert,
geschwisterlich miteinander zu leben. Hilf die Mauern zwischen Menschen und
Völkern zu überwinden, damit Frieden herrscht in der ganzen Welt.
Höre unser Rufen und sieh unsere Not, unsere Sehnsucht nach Frieden -jetzt.
Heiliger Geist, erleuchte uns, damit wir Werkzeuge des Friedens sind. Weise uns
den Weg zum Aufbau einer Welt des Friedens, in der wir geschwisterlich
zusammenleben können.
Höre unser Rufen und sieh unsere Not, unsere Sehnsucht nach Frieden -jetzt.
Guter Gott, sieh unsere Tränen- die Tränen deiner Kinder- und unseren Durst
nach Frieden.
Segne und behüte uns, damit wir jederzeit zurückfinden auf den Weg zum
Frieden, sollten wir uns verirren oder müde werden.
Amen
Schlusslied: Da berühren sich Himmel und Erde GL 839 1-3